Asset-Manager spielen eine entscheidende Rolle bei der notwendigen Nachhaltigkeitstransformation. Eine Investition bedeutet nicht nur, ein Geschäftsmodell zu unterstützen, sondern auch, Verantwortung für die treuhänderischen Pflichten zu übernehmen. ESG-Daten verändern daher Investmentstrategien, indem sie Investoren ermöglichen, die Performance ihrer Portfolios besser zu verstehen und gleichzeitig einen wichtigen Wert für die Unternehmen schaffen. Um das Potenzial von ESG-Daten vollständig auszuschöpfen und gleichzeitig den Aufwand zu minimieren, haben sich KfW Capital und Atlas Metrics zusammengetan. Dadurch wird tiefgehende Expertise mit führender Technologie kombiniert.

ESG fördert nicht nur die SFDR-Compliance, sondern stärkt auch die Resilienz von Portfoliounternehmen.

ESG-KPIs haben weitgehende Auswirkungen auf Unternehmen, zum Beispiel in Bezug auf die Marktposition, das Talentmanagement, die Risikominderung und die Kapitalverfügbarkeit. Laut einer LinkedIn-Umfrage gaben beispielsweise 71 % der Berufstätigen an, dass sie bereit wären, eine Gehaltskürzung in Kauf zu nehmen, um für ein Unternehmen zu arbeiten, das eine Mission verfolgt, an die sie glauben, und das sich für Nachhaltigkeit einsetzt.

In der Europäischen Union hat die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) neue Maßstäbe für die ESG-Transparenz gesetzt. Die Einhaltung der SFDR, insbesondere der Artikel 8 und 9, ist mittlerweile ein zentraler Fokus für Investoren. Diese Klassifikationen erfordern detaillierte Offenlegungen zu Finanzprodukten, die ESG-Kriterien fördern (Art. 8) oder nachhaltige Investitionsziele verfolgen (Art. 9).

Für Portfoliounternehmen ist der frühzeitige Einstieg in die ESG-Berichterstattung eine strategische Maßnahme, um sich auf zukünftige regulatorische Anforderungen vorzubereiten. Dies ist besonders wichtig angesichts der bevorstehenden Einführung von Vorschriften wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), dem Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) und der EU-Taxonomie. In den nächsten zwei Jahren werden die meisten europäischen Unternehmen – direkt oder indirekt – verpflichtet sein, jährlich mehr als 100 Nachhaltigkeits-KPIs in einem standardisierten, maschinenlesbaren Format zu berichten.

ESG-Standardisierung schreitet voran, praktische Herausforderungen bleiben

Der Weg zu vollständiger Transparenz in der Nachhaltigkeitsberichterstattung befindet sich noch in den Anfängen. Der Prozess wird durch eine zunehmende Standardisierung von KPIs vorangetrieben, die in enger Zusammenarbeit von Regulierungsbehörden, Branchenexperten, Think Tanks und Investoren entwickelt werden. KfW Capital, mit Investitionen in über 100 Fonds und rund 2.000 Unternehmen, spielt eine führende Rolle in dieser Bewegung und kooperiert mit Organisationen wie Invest Europe und VentureESG.

Laut Theresa Bardubitzki, Nachhaltigkeitsmanagerin bei KfW Capital, ist die Identifizierung und das Management von ESG-Risiken und -Chancen eine Schlüsselrolle für den langfristigen Erfolg von Unternehmen. Das ESG-Reporting bei KfW Capital wurde erstmals im Jahr 2023 initiiert, um nach der Due Diligence einen klaren Überblick über das Portfolio zu behalten. Zudem konnten die notwendigen Daten für die regulatorischen Offenlegungen gesammelt werden und der Dialog zwischen Fonds und Portfoliounternehmen gefördert werden. Das erste Jahr der ESG-Berichterstattung lieferte wertvolle Erkenntnisse über die Verfügbarkeit und Qualität von ESG-Daten und den aktuellen Stand des Marktes. Durch die Zusammenarbeit mit Atlas Metrics will KfW Capital die ESG-Berichterstattung nun weiter optimieren.

Die Zusammenarbeit zwischen KfW Capital und Atlas Metrics ermöglicht den Echtzeit-Datenaustausch über die gesamte Investitionskette

Das zentrale Ziel der Zusammenarbeit zwischen KfW Capital und Atlas Metrics ist es, Transparenz über die Nachhaltigkeitsleistung von Fonds und Unternehmen entlang der gesamten Investitionskette zu schaffen. Gleichzeitig wird die ESG-Berichterstattung für alle Beteiligten effizienter und vorteilhafter gestaltet. Portfoliounternehmen können die Atlas-Plattform nutzen, um Daten mit Lieferanten, Investoren, Banken und Kunden auszutauschen. Außerdem können die Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichte mit Hilfe von Plattformmodulen für die doppelte Wesentlichkeitsanalyse, die Kohlenstoffbilanzierung, die Bewertung der EU-Taxonomie, die Rechnungsprüfung und die maschinenlesbare Berichterstattung erstellen. General Partners (GPs) können Unternehmensdaten automatisch aggregieren und vergleichen, Unternehmen auf nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen ansprechen und ESG-Daten für LP-Berichterstattung und Fundraising nutzen. Limited Partners (LPs) profitieren von leistungsstarken Data Warehouses, die es ihnen ermöglichen, die Performance von Investitionen einfach zu vergleichen und Nachhaltigkeitsfaktoren auf Unternehmens-, Fonds- und GP-Ebene zu identifizieren. Alle Beteiligten profitieren von einem intelligenten Datenmodell, Benchmarks und KI-gestützter Automatisierung, um Ressourcen vom Reporting auf das Management zu verlagern.

Wladimir Nikoluk, CEO von Atlas Metrics, erklärt, dass die Beantwortung von Investoren Umfragen für die antwortenden Unternehmen bisher nur einen begrenzten Nutzen gebracht habe. Die Partnerschaft mit KfW Capital sei jedoch ein echter Gamechanger, da nun jede Organisation automatisch die gemeldeten Daten nutzen könne, um ihr eigenes ESG-System aufzubauen.

Der Erfolg der Nachhaltigkeitstransformation beruht darauf, Herausforderungen durch effektive Zusammenarbeit zu lösen. Deshalb freuen sich KfW Capital und Atlas Metrics darauf, gemeinsam einen Beitrag zu leisten, um Nachhaltigkeit messbar und letztlich auch steuerbar zu machen.